Als ich vor knapp zwei Jahren als Gastbeitrag für Magabotato einen Vorstellartikel für das Spiel Scythe geschrieben hatte, musste ich immer wieder das unglaublich schöne Artdesign des Titels loben, das rein optisch immer noch zu den schönsten Spielen in meiner Sammlung zählt.
Nun hat ein Spiel seinen Weg in mein Spieleregal gefunden, das ich eigentlich eher wegen seiner Referenzen an meine Videospieljugend bei Kickstarter mitgefördert hatte.
Was ich diese Woche mit dem Paketdienst erhalten habe, übertrifft rein optisch schon mal alle Erwartungen, die ich in dieses Spiel gesetzt hatte. Bereits die Covermotive der Spielboxen sind absolut großartig, aber was dann noch auf den unzähligen Spielkarten an Artdesign aufgefahren wird, ist an Coolness kaum zu überbieten. Praktisch jedes einzelne Motiv würde ich mir ohne zu zögern in meinem Spielzimmer an die Wand heften.
Die Bilder haben zwar nicht die erhabene Eleganz eines Scythe, sind dafür aber einfach nur unglaublich cool.
Gemeint ist das Spiel Street Masters – Rise of the Kingdom aus der Feder von Adam und Brady Sadler von Blacklist Games.
Street Masters ist ein kooperatives Miniaturenbrettspiel für 1 – 4 Spieler und schon der erste Blick auf das Cover zeigt eindeutig, dass es sich hier um eine riesengroße Verbeugung vor den guten alten Beat ‚em up Videospielklassikern der späten 80er und 90er Jahre handelt.
Die Spieler verkörpern jeweils einen von mehreren Kämpfern, die sich in Einzelszenarien oder auch kleinen, zusammenhängenden Kampagnen durch Horden von Gegnern prügeln. Auf die Mechaniken selbst werde ich in einem späteren Artikel eingehen. Hier geht es zunächst einmal nur um das Unboxing. Ich möchte mich schon mal vorab für die Bilderflut entschuldigen, aber ich bin so begeistert von dem Material, dass ich möglichst viel zeigen wollte.
Doch genug mit dem einleitenden Geschwätz und viel Spaß mit den Fotos.
Die 30 x 30 x 10 cm große Box (dieses Format haben auch alle Erweiterungen) ist aus sehr stabilem Karton und fühlt sich absolut hochwertig an. Und … naja … ich weiß, ich habe schon über das tolle Artdesign gesprochen, aber verdammt, schaut euch doch mal dieses Cover an! Ich persönlich bin einfach nur begeistert
Geöffnet geht es dann etwas schlichter mit der Spielregel weiter, die im Vergleich zur Packung eher unspektakulär wirkt.
Leider bin ich noch nicht allzu weit mit meinem Regelstudium gekommen, daher kann ich zur Qualität der Spielregel noch nichts sagen.
Auch die Stanzbögen mit diversen Markern machen einen eher zweckmäßigen Eindruck. Sie sind aber auf stabilem Karton gedruckt und erfüllen absolut ihren Zweck.
Die insgesamt vier doppelseitig bedruckten Spielpläne sind eine gute Nachricht für alle, die über keinen Spieltisch in Übergröße verfügen, der ja bei Miniaturenspielen gerne mal nötig ist. Denn jeder der passend zur Videospielanlehnung Stage genannten Spielpläne misst schlanke 28 x 28 cm.
Die Pläne sind wie auch die Marker auf 2 mm starken Karton gedruckt und damit für ihre Größe ausreichend stabil. Leider sind die Kanten nicht eingefasst, so dass sie gerade an den Ecken durchaus stoßempfindlich sind.
Optisch sind sie sehr schick, aber eher schlicht und zweckmäßig umgesetzt wobei bis auf einige Ausnahmen wie ein Casino die Farbe Grau durchaus als vorherrschender Farbton bezeichnet werden kann.
An sonstigem zusätzlichen Material gibt es gar nicht so viel zu sehen. Viele verschiedenfarbige Plastikringe für die Bases der Minion-Miniaturen und zwei Sätze aus je vier sechsseitigen Spezialwürfeln, das war´s eigentlich schon.
Üblicherweise leite ich bei Spielen dieser Art den Miniaturenteil mit einem Satz ein, der irgendwas mit Highlight der Box zu tun hat. Diesmal fange ich damit schon bei den Spielkarten an.
Nicht, dass die Minis keine Hingucker wären. Aber diese Karten…. ich bin einfach unfassbar begeistert.
Los geht es mit den kleinen 42 x 64 mm messenden Lootkarten, die so nützliche Dinge wie Truthahnplatten oder Martial Arts Magazine enthalten.
Dann noch die sehr praktischen Trennkarten, mit denen die einzelnen Kartentypen und Decks schön getrennt im Inlay der Box aufbewahrt werden können.
Tja, und dann wäre da noch der ca. 16 cm hohe Stapel (ja, ich habe nachgemessen) mit den besagten verschiedensten Spielkarten , auf die ich im folgenden im Detail eingehe. Die Karten haben ein Format von 63 x 88 mm und sind hochwertig bedruckt. Sie haben allerdings kein Leinenfinish, sind aber ansonsten ausreichend stabil. Trotzdem werde ich sie vermutlich sleeven, da die Decks durchaus häufiger gemischt werden.
Los geht es mit den Kartendecks für die sechs Helden.
Jedes Deck besteht aus einer Charakterkarte und Aktionskarten,
sowie einem Satz Storykarten. Denn in der Kickstarterkampagne wurde für jeden Helden der Grundbox eine spielbare Story entworfen, die sogar verzweigte Handlungswege bietet.
Dann wären da noch die eigentlichen Hauptstory-Decks, von denen in der Grundbox zwei enthalten sind. Diese Sorydecks treiben die Handlung voran und führen die Helden durch die einzelnen Stages.
Zu jeder Stage gehört ein eigenes Kartendecks mit verschiedenen Ereigniskarten.
Weiter gibt es noch mehrere Karten mit Verbündeten oder Rivalen, die ebenfalls ins Spiel gebracht werden können.
Als nächstes möchte ich die einzelnen Gegnerfraktionen mit ihren Karten und Miniaturen vorstellen. Allgemein zu den Miniaturen – die Gussqualität ist für ein Brettspiel wirklich klasse. Viele, ziemlich scharf gegossene Details. Das Design gefällt mir persönlich ebenfalls sehr gut, die Figuren kommen in teils sehr dynamischen Posen daher. Wer seine Miniaturen bemalen möchte, wird allerdings noch etwas Arbeit in sie stecken müssen. Teilweise haben sie noch recht starke Gussgrate, manchmal an ziemlich ungünstigen Stellen. Auch sind bei manchen Figuren deutliche Spalte an den zusammengeklebten Körperteilen zu sehen, so dass hier mit Greenstuff oder anderen Modelliermassen nachgebessert werden muss.
Hier mal ein Beispiel von etwas fieseren Gussgraten.
Aber legen wir los mit den Fraktionen.
Zunächst die Golden Dragons
Dao
Wan Bo
Jin
Ah Long
Dann die Brotherhood
Anastasia
Drago
Boris
Dmitri
Weiter geht es mit dem Cartel
Ignacio
Lucille
Tyrone
Juan
Und zuletzt The Kingdom, das von gleich drei Bossen angeführt wird
Jackal
Kemodo
Shadow
Mountain General
Power Soldier
Marionette Doll
Dieser Übermacht stehen die sechs mutigen Kämpfer gegenüber
Ying Hua
Brandon
Megan
Gabriel
Natalia
Kyoryu
Damit sind wir auch am Boden der Grundbox angekommen. Ich persönlich bin schwer begeistert vom gebotenen Material. Alles sehr hochwertig und mit nur wenigen Mängeln im Detail. Auf Materialseite haben Black List Games meine Erwartungen mehr als erfüllt. Jetzt muss nur das Spiel selbst noch halten, was es versprochen hat, dann steht einer langen Freundschaft nichts im Wege.
Mein ursprünglicher Plan war es, das Grundspiel, die Stretch Goals und auch die beiden Erweiterungen Twin Tigers und Legend of Oni in diesem Artikel zu zeigen. Auf Grund der jetzt schon ziemlich großen Menge an Fotos werde ich diese allerdings doch besser in einen separaten Artikel ausgliedern. Der wird dann in den nächsten Tage noch nachgereicht.
Lebt lang und in Frieden,
Andreas