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Ausflug ins Trockendock – Bastelbericht Dark Seas Frigate von Dark Ops

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Parlé! Ich berufe mich auf das Recht, zu verhandeln. Gemäß dem Kodex der Bruderschaft, niedergelegt von den Piraten Morgan und Bartholome müsst ihr mich zu eurem Kapitän führen“ Elizabeth Swann in Fluch der Karibik.

Hallo und herzlich willkommen – diesmal zu einem kleinen Bastelbericht. Vor einigen Monaten bin ich über den britischen Hersteller Dark Ops gestolpert, der Fantasy- und Sci-Fi Geländestücke aus MDF produziert. Aufmerksam wurde ich auf Dark Ops durch ein Modell, das sich großartig für meine im Bau befindliche Freebooters-Fate Platte eignet: Die Sea Wolf Frigate aus der Dark Seas Range. Die Fregatte ist für einen 28 mm Maßstab ausgelegt und damit perfekt für Freebooters Fate geeignet.

Das Schiff ist mit knapp 80 GBP nicht ganz günstig, aber dafür bekommt man dann aber auch einen Koloss von stolzen 65 cm Länge und 60 cm Höhe (einschließlich Masten), der sogar mit bespielbaren Innenräumen punkten kann.

Die Fregatte wird in einem kompakten Paket geliefert, und kommt sehr sparsam ohne Karton, sondern lediglich in Folie eingeschweißt, daher.

Das Paket enthält eine Tüte mit den Mastsegmenten und 28 aus Metall gegossenen Kanonen, sowie 12 MDF-Bögen aus 2 bzw. 3,5 mm starkem Material. Ach ja, und einen kleinen Flyer mit einem Bild der fertigen Fregatte, damit man auch weiß, was man da gekauft hat. Das war es auch schon.

Ähm, und woher weiß ich jetzt, wie ich das Ding zusammenbauen soll?“ werdet ihr fragen. So ganz ohne Anleitung ist das gerade bei so einem großen Bausatz ja doch etwas schwierig.

Für die Anleitung hat sich Dark Ops etwas besonderes ausgedacht, wobei ich noch immer nicht ganz sicher bin, ob ich das toll finden soll oder eher nicht. Der beiliegende Flyer verweist für die Anleitung auf die Dark Ops Seite, auf der sich ein Link zu einem Youtube-Anleitungsvideo befindet.

Einerseits finde ich diesen Ansatz sehr schön, denn so ein Video kann ja deutlich mehr Informationen vermitteln, als das mit einer gedruckten Anleitung der Fall ist. Andererseits setzt es voraus, dass ich über eine halbwegs gute Internetverbindung verfüge (was zum Beispiel dort wo ich wohne leider noch immer keine Selbstverständlichkeit ist), und entweder einen Laptop besitze, den ich am Basteltisch aufstellen kann, oder vor dem PC arbeite. Zudem sind zumindest grundlegende Englischkenntnisse von Vorteil, da es vermutlich schwierig ist, der Bauanleitung ohne die gesprochenen Erklärungen zu folgen. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob diese Variante sinnvoll ist. Das Video ist hier auf jeden Fall die einzige existierende Anleitung, es gibt keine herunterladbare pdf-Datei oder ähnliches.

Grundsätzlich ist es auf jeden Fall sehr gut gemacht, gut verständlich eingesprochen und fast immer kann man den Schritten gut folgen. Lediglich gegen Ende beim Aufbau der Masten war es schwierig, zu verfolgen, welche Maststücke, die sich nur in ihrer Länge unterscheiden, wo eingesetzt werden. Daher musste ich einige Stücke nach dem Ausschlussverfahren zuordnen. Aber auch das hat dann letztendlich gut geklappt.

Mit den zuvor genannten Einschränkungen finde ich diese Variante, eine Bauanleitung zu vermitteln, daher durchaus gelungen.

Besonders viel Werkzeug ist für den Bau der Fregatte nicht erforderlich. Holzleim, eine Feile, ein Cuttermesser und etwas Schmirgelpapier reichen aus.

Da der Bausatz durchaus recht komplex ist, empfehle ich, mit ausreichend Geduld und Sorgfalt an den Bau heranzugehen, damit die Teile später auch sauber zusammenpassen. Beim Kleben der Teile solltet ihr den Leim nicht zu dick auftragen und ihn am Besten ein wenig mit den Fingern verteilen, damit die Teile beim Zusammenkleben nicht zu stark verrutschen.

Das Schiff wird in Schichten aufgebaut, daher ist die Verwendung von Expressleim sinnvoll, damit der Kleber schnell fest genug ist, und ihr ohne allzu große Wartezeiten mit der nächsten Lage beginnen könnt. Das ist auch ein weiteres Argument, um den Kleber eher dünn aufzutragen, denn je mehr Kleber ihr verwendet, desto länger dauert es, bis ihr weiterarbeiten könnt.

Doch schauen wir uns nun einmal an, wie das Schiff im Laufe mehrerer Bastelabende von meist ein bis zwei Stunden zum fertigen Modell gewachsen ist.

Insgesamt habe ich für den Zusammenbau der Fregatte ca. 18 Stunden Arbeitszeit benötigt

Der erste Abend stand ganz im Zeichen des Unterdecks. Die Zahlen auf den Bauteilen zeigen immer die Schicht, an der gerade gebaut wird, so dass es kaum möglich ist, Teile versehentlich auf einer falschen Ebene zu verbauen. Insgesamt lief der Zusammenbau des Unterdecks sehr angenehm, da die Seitenwandstücke auf die Stützpfeiler aufgesteckt wurden und damit sicher in die richtige Position gebracht werden konnten.

Am Ende des zweiten Tages waren die Arbeiten an den Wänden des Unterdecks abgeschlossen und ich konnte schon mit der Kapitänskajüte beginnen, die fest auf das Unterdeck aufgeklebt wird. Der vordere Teil des Rumpfes lässt sich später abnehmen.



Tag drei war nicht sehr effektiv, hier habe ich lediglich weiter an den Kajüten gebaut. Diese sind doppelwandig aufgebaut, um auch auf der Innenseite eine modellierte Struktur zu bieten. Das war einer der wenigen Problemfälle beim Zusammenbau, denn bei den doppelwandigen Teilen haben auch einige Stifte, die die aufliegenden Bodenplatten halten, doppelte Breite. Hier war ein wenig Nachfeilen notwendig, um sie auf die passende Größe zu bekommen.

Auch am vierten Tag habe ich nicht wirklich große Fortschritte gemacht. Die Außenwände der Kajüte, die weiter vorne in die Reling übergehen, sind zur Hälfte fertig gestellt.

Der fünfte Tag hat mich da schon deutlich weiter nach vorne gebracht. Die Reling auf dem Vorderdeck ist abgeschlossen, die Kajüten sind fertig und auch die Reling des Steuerdecks steht komplett. Leider ist die Außenwand der vorderen Kajüten einen guten Millimeter niedriger als die Seitenwand der Kapitänskajüte, so dass man bei aufliegendem Steuerdeck einen kleinen Spalt erkennt. Da dies tatsächlich aber nur wenig auffällig ist (auf dem Foto kaum zu sehen), habe ich darauf verzichtet, die höhere Kapitänskajüte abzuschleifen.



Am sechsten Tag habe ich mich mit diversen Kleinteilen beschäftigt. Im Unterdeck einige Winden und Halterungen

sowie Kanonenluken, Leitern, Einfassungen der Ladeluken und die beiden Anker.

Bis zu diesem Punkt verlief der Bau wirklich ausgesprochen entspannt und reibungslos. Doch dann kamen die Masten…

Grundsätzlich sind auch diese vom Aufbau her relativ einfach und nachvollziehbar. Die großen Fassungen geben selbst dem riesigen Großmast ausreichende Stabilität, nachdem er auf das Deck geklebt wird. Die einzelnen Ebenen der Masten werden, ebenso wie die Verstärkungsringe, einfach aufgesteckt. Das Problem war allerdings, dass die Stäbe, die für die Masten verwendet werden, in ihrem Umfang deutlich schwanken, so dass die Teile nicht ohne umfangreiche Schleifarbeiten aufgesteckt werden konnten. Beim Nachschleifen mit Schmirgelpapier lässt sich allerdings nur schwer ein gleichmäßiger Umfang erreichen, so dass sie nun an einigen Stellen zu schmal waren und die Verstärkungsringe nur ganz leicht an einer Stelle geklebt werden konnten. Da sie keine großartigen Belastungen aushalten müssen, sollte das aber denke ich ausreichen. Die Löcher in den Ringen selbst größer zu feilen wäre sicherlich einfacher gewesen, aber da diese sehr filigran sind, hatte ich zu viel Angst, sie beim Feilen zu zerdrücken.

Daher sieht man am siebten Tag auch nicht wirklich viele Fortschritte, da ich primär mit Schleifarbeiten beschäftigt war. Aber zumindest die unteren Fassungen der drei Masten waren fertig.

Langsam nähert sich der Bausatz der Fertigstellung. Am Ende von Bastelabend 8 sind Bugspriet, Großmast und Besanmast fertig. Auch die ersten Wagen für die Kanonen habe ich zusammengebaut. Ein kleiner Hinweis noch zum Zusammenbau der Halterungen für die Quermasten. Seid um Himmels willen vorsichtig beim Zusammenstecken. Ich hatte die Masten auf Grund der vorherigen Erfahrungen nur wenig nachgeschliffen, und dadurch beim Zusammenstecken drei der Halterungen zerbrochen. Glücklicherweise reparabel und dort, wo man es nach der Endmontage nicht mehr sieht; trotzdem sollte man hier durchaus Vorsicht walten lassen.

Und das war es. Der neunte Tag brachte den Abschluss des Projektes. Fockmast, Steuerruder und die restlichen Kanonenwagen sind ebenfalls fertiggestellt. Die Kanonen selbst sind noch nicht aufgeklebt, das mache ich allerdings auch erst, wenn sie bemalt wurden. Was ebenfalls noch fehlt ist die Takelung, wobei ich noch nicht sicher bin, ob ich die wirklich mache. Sieht sicherlich nochmal deutlich schöner aus, aber für die Bespielbarkeit ist sie vermutlich eher nicht von Vorteil. Evtl. werde ich später noch zusammengerollte Segel hinzufügen, aber das steht ebenso wie die gesamte Bemalung des Schiffes noch in weiter Zukunft.



Insgesamt kann ich sagen, dass ich mit dem Bausatz wirklich extrem zufrieden bin. Der Zusammenbau geht abgesehen von der Einschränkung bei den Masten sehr einfach von der Hand und das fertige Modell sieht selbst ohne Bemalung schon schlicht wahnsinnig beeindruckend aus. Lediglich die fehlende gedruckte Anleitung ist ein Contrapunkt, bei dem jeder für sich selbst entscheiden muss, ob die Videoanleitung geeignet ist.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder des fertigen Modells, auch in auseinandergenommener Version. Für den Größenvergleich habe ich eine Besatzung aus Freebooters Fate-Miniaturen verwendet.

Und damit bedanke ich mich erneut für eure Aufmerksamkeit und hoffe, ihr hattet Spaß an dem Artikel.

Lebt lang und in Frieden

Andreas

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